Fungame: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Makerpendium.de
Zeile 18: Zeile 18:
 
*Verwendung von [[RTP]]-Grafiken
 
*Verwendung von [[RTP]]-Grafiken
 
*Schlichtes [[Mapping]]
 
*Schlichtes [[Mapping]]
*Schlichte [[Technik]]
+
*Schlichte [[:Kategorie:Technik|Technik]]
 
*Aufgreifen von Rollenspiel- und [[Maker-Klischees]]
 
*Aufgreifen von Rollenspiel- und [[Maker-Klischees]]
 
*[[Alex]] tritt in Erscheinung oder ist Hauptfigur
 
*[[Alex]] tritt in Erscheinung oder ist Hauptfigur

Version vom 12. Juni 2021, 11:33 Uhr

Fungame ist eine Bezeichnung für RPG-Maker-Spiele, die einen sehr starken Fokus auf Humor legen. Sie möchten die Spieler vorrangig mit Witzen, Gags oder subtileren Lachmitteln in der Erzählweise und Inszenierung unterhalten, wofür sich am besten meist ein Setting und eine Grundgeschichte eignen, die sich nicht wirklich ernst nehmen. Je nach Spiel ist dies mehr oder weniger gut gelungen. Häufig, aber nicht immer, weisen Fungames darüber hinaus auch eher schlichte Technik und/oder Mapping auf. Teils werden diese optischen und technischen Schwächen ganz bewusst als Stilmittel eingesetzt um zu verdeutlichen, dass das jeweilige Spiel nicht zu ernst zu nehmen sei.

Im Unterschied zu anderen Genres, etwa klassischen RPGs oder Adventures, die durchaus ebenfalls humorvoll und selbstironisch sein können, ist bei Fungames die fehlende Ernsthaftigkeit und der Fokus auf Humor essentieller Bestandteil des Spiels. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Humor einer möglichst großen Menschenmasse getroffen wird oder sich quasi jeder von der Umsetzung des Geschehens angeekelt fühlt. Das Genre bezeichnet lediglich, was das jeweilige Spiel erreichen möchte.

Fungames im Allgemeinen genießen einen sehr schwankenden bis schlechten Ruf, da die Bezeichnung genau wie das Trash-Label vor allem in der Vergangenheit von vielen Entwicklern dazu missbraucht wurde und gelegentlich noch immer wird, die mindere Qualität des eigenen Werkes, der man sich zu diesem Zeitpunkt bereits bewusst ist, zu vertuschen oder fragwürdige Inhalte zu verharmlosen.

Abgrenzung zu Trash

Fungames weisen viele Ähnlichkeiten zu Trashgames auf; teils wurden Fungames auch von ihren Autoren mit Adjektiven wie „trashig“ oder „schrottig“ beschrieben. Zentrales Kriterium das Fungames von Trash unterscheidet, ist die Intention des Autors. Nimmt sich das Spiel bewusst wenig oder gar nicht ernst und ist der Humor beabsichtigt, so spricht man per Definition von Fungames. Trashgames hingegen sind Spiele, die eigentlich ernst gemeint sind, an diesem Anspruch allerdings kolossal scheitern. Ist die Komik also unfreiwilliger Natur spricht man von „Trash“.

Fungames sind nicht zwingend „lustig“; in vielen Fällen ist die Umsetzung völlig misslungen und der dortige Humor schwankt zwischen „unlustig“ und „unerträglich“. Gerne werden in Fungames auch Tabus gebrochen und die Grenzen des guten Geschmacks überschritten. Nicht selten bieten Trashgames mehr Unterhaltungswert als schlecht gelungene Fungames.

Häufige Merkmale von Fungames

Die folgende Liste ist eine Aufzählung verschiedener Merkmale, die besonders häufig in Fungames vorkommen. Kaum ein Fungame erfüllt alle dieser Merkmale; es ist für ein Fungame sogar durchaus möglich keine einzige der folgenden Eigenschaften zu besitzen.

  • Absurde Handlung
  • Idiotische Charaktere
  • Verwendung von RTP-Grafiken
  • Schlichtes Mapping
  • Schlichte Technik
  • Aufgreifen von Rollenspiel- und Maker-Klischees
  • Alex tritt in Erscheinung oder ist Hauptfigur
  • Verhältnismäßig kurze Entwicklungszeit
  • Wenig sinnvoller/bedeutungsfreier Titel
  • Missachtung von Tabus und des „guten Geschmacks

Siehe auch